Zuchtempfehlungen und Zuchtprojekte für den Dalmatiner
Der Dalmatiner ist eine alte und gesunde Rasse, die ein hohes durchschnittliches Lebensalter erreicht. Übertreibungen wurden weitgehend vermieden, sodass die Rasse im Allgemeinen unverändert erhalten bleiben sollte und keine grundlegenden Zuchtanpassungen erfordert. Dennoch sollte beachtet werden, dass es rassespezifische genetische Nachteile gibt und dass allgemeine Gesundheitsrisiken auch bei gesunden Rassen auftreten können. Darüber hinaus muss bei der Zucht darauf geachtet werden, den Genpool durch geeignete Maßnahmen vielfältig zu halten.
Auswahl von Zuchttieren: die Zucht sollte nur mit Tieren erfolgen, die so gesund und stabil im Charakter wie möglich sind. Dies gilt insbesondere für Taubheit und rassespezifische Risiken (siehe unten). Der Dalmatiner beeindruckt den Laien mit seinem einzigartigen und auffälligen Tupfenmuster. Dennoch ist die Anatomie die wichtigste Zuchtvoraussetzung, die Ziel und Vorrang hat vor optischen Merkmalen. Der Dalmatiner ist ein effizienter Ausdauerläufer, der sich hauptsächlich im Trab bewegt, aber auch galoppieren und sprinten kann, wenn nötig (ungefähr vergleichbar mit Pferden). Jeder Züchter sollte mit den biomechanischen Grundlagen vertraut sein, sodass bei der Auswahl von Zuchttieren das Wichtigste ist, sicherzustellen, dass Anatomie und Gangwerk so korrekt wie möglich sind. Zweitens sollte der typische Charakter des Dalmatiners (freundlich und neugierig, nicht aggressiv gegenüber Menschen) berücksichtigt werden. and animals, active outside but calm in the house, willing to work but independent) should be preserved. Drittens sollten natürlich auch die Optik, die in den geltenden Standards definiert ist, berücksichtigt werden.
Linienzucht anstelle von Auskreuzung (Definition im Glossar): Die genetische Vielfalt einer Population wird am besten erhalten, wenn möglichst viele Züchter (oder Gruppen von Züchtern) ihre eigenen Linien etablieren. Da es Jahrzehnte dauern kann, bis ein einzelner Züchter eine neue Linie etabliert hat, macht es Sinn, Züchtergruppen, Netzwerke, Zwingerkooperationen usw. aufzubauen. Obwohl die Vielfalt innerhalb dieser Linien nicht besonders groß ist, unterscheiden sich die Linien voneinander. Im Falle eines Zuchtproblems kann ein Züchter dann auf Linien anderer Züchter zugreifen und somit „frisches Blut“ einschleusen. Die Linienzucht offenbart rezessive Merkmale, sowohl positive als auch negative. Dies zeigt, welche Eigenschaften in einer Linie zu erwarten sind. Der sogenannte Outcross ist im Allgemeinen nicht ratsam und sollte nur durchgeführt werden, wenn „frisches Blut“ erforderlich ist. Outcross führt im Allgemeinen dazu, dass sich rezessive Merkmale akkumulieren (ohne dass sie offensichtlich werden: Merkmalsträger) und nach einigen Generationen sind alle Nachkommen miteinander verwandt und die genetische Vielfalt geht verloren. Die Zucht über mehrere Generationen ist daher nur als Linienzucht möglich, Outcross verhindert die sinnvolle Planung weiterer Generationen. Dies sollte auch bei der Berechnung der Inzuchtkoeffizienten berücksichtigt werden. Es ist zwar richtig, dass zu enge Verpaarungen abgelehnt werden sollten, aber die gewünschte Linienzucht führt zu einer Erhöhung des Inzuchtkoeffizienten. Allein der COI ist daher kein gutes Maß für eine gute Verpaarung. Es gehört auch zur Linienzuchttechnik, bestimmte „beliebte“ Hunde zu vermeiden, die in den Stammbäumen anderer Linien sehr häufig vorkommen.
Vielfalt statt beliebter Väter: Um die genetische Vielfalt zu erhöhen, ist es wichtig, bei der Zucht möglichst viele verschiedene Tiere einzusetzen. In einigen Rassen ist es üblich, die Anzahl der Deckakte für Rüden zu begrenzen. Ob und inwieweit solche Regeln sinnvoll sind, liegt im Ermessen der einzelnen Clubs. Allerdings sollten Züchter ermutigt werden, „neue“ Deckrüden zu verwenden und beliebte Väter zu vermeiden. Ebenso sollten Rasseclubs die Anforderungen für die Zulassung zur Zucht so niedrig wie möglich halten und auf das absolute Minimum beschränken. Zumindest sollte der Nachweis der Höruntersuchung obligatorisch sein, und Röntgenaufnahmen bestimmter Gelenke (Hüften, vielleicht Ellenbogen, Schultern und Teile der Wirbelsäule) werden empfohlen.
Bekämpfung von Krankheitsrisiken: Grundsätzlich können in keiner Verpaarung alle Risiken vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt für Hunde sowie für alle anderen Lebewesen. Bei der Zucht geht es daher darum, erhöhte Risiken zu vermeiden und bekannte Risiken, die im Voraus bekannt sind, zu berechnen. Wenn es um Krankheitsrisiken geht, muss zwischen rassenweiten Risiken unterschieden werden, die alle Hunde einer Rasse betreffen, und Risiken einzelner Linien/Individuen, die nur einige Linien oder wenige einzelne Hunde betreffen. Darüber hinaus sind nur Krankheiten oder Risiken relevant für die Zucht, die eine erbliche Komponente haben, da nur diese wahrscheinlicher die Nachkommen betreffen. Im Dalmatiner gibt es zwei bekannte rassenweite Risiken, die zumindest eine genetische Grundlage haben und die gesamte Rasse betreffen. Zum einen handelt es sich um angeborene Taubheit, zum anderen um Hyperurikosurie.
Angeborene Taubheit: Ein geringer Prozentsatz der Welpen kann ihre Hörfähigkeit verlieren, wenn sie erst wenige Wochen alt sind. Dies kann mit einem Hörtest (BAER-Test) ab einem Alter von etwa 7 Wochen festgestellt werden. Die Grundlage dafür ist eine fehlende Pigmentierung des Mittelohrs. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Taubheitsrate mit dem Vorhandensein blauer Augen korreliert ist (blaue Augen führen zu einem höheren Prozentsatz von tauben oder einseitig hörenden Welpen), sowie negativ korreliert mit dem Vorhandensein von Kopfflecken (Kopfflecken sind mit einem niedrigeren Prozentsatz von Taubheit verbunden).
Aus diesem Grund sollten Dalmatiner mit blauen Augen niemals zur Zucht eingesetzt werden.
Darüber hinaus wird empfohlen, zumindest in Einzelfällen auch Hunde mit Platten in der Zucht zu verwenden. Obwohl Platten nach den meisten Standards disqualifizierende Fehler sind, ist es möglich, entsprechende Zuchtprojekte gemäß den Bestimmungen der Zuchtbehörde durchzuführen (siehe unten). Bei der Auswahl der Zuchttiere müssen auch ihre direkten Verwandten berücksichtigt werden. Wenn ein Hund aus einem Wurf stammt, in dem taube oder blauäugige Geschwister vorhanden waren, oder dessen Eltern blauäugig/einseitig hörend/taub sind, tragen diese Tiere ein erhöhtes genetisches Risiko für Taubheit/blauäugig zu sein, auch wenn sie selbst bilateral hörend/braunäugig sind. Wenn es also keine anderen herausragenden Merkmale gibt, die für den Einsatz dieser Tiere in der Zucht sprechen, ist es besser, sie nicht zu verwenden. Taubheit kann generell sporadisch in jedem Wurf auftreten, kann aber auch in einzelnen Linien/Verpaarungen häufiger beobachtet werden. Solche Linien sollten langfristig vermieden oder zumindest durch Einkreuzen von Hunden mit „guten Taubheitsstatistiken“ verbessert werden.
Hyperurikosurie: Der Dalmatiner hat eine genetische Besonderheit im Harnsäurestoffwechsel: Während alle anderen Hunde die Harnsäure in Allantoin umwandeln und über den Urin ausscheiden, fehlt dem Dalmatiner der letzte Stoffwechselschritt, so dass hauptsächlich Harnsäure ausgeschieden wird. Diese ist im Urin weniger löslich und kann unter bestimmten Umständen Kristalle bilden, die zu Steinen werden können. Diese Steine können in der Blase auftreten, gelegentlich auch in den Nieren. Eine gute Pflege (wasserreiches Futter, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, regelmäßiges Urinieren) kann das Risiko der Steinbildung erheblich reduzieren. Dennoch bilden sich Steine sporadisch (in einzelnen Linien gehäuft), die in extremen Fällen zu Blasenverschluss, Notoperationen oder sogar zum Tod führen können. Aus anatomischen Gründen sind besonders männliche Hunde betroffen. Die meisten Dalmatiner werden Harnsäureablagerungen in der Blase haben, einige größere Kristalle, und geschätzte 1–2% (hauptsächlich männliche Tiere) werden medizinische Komplikationen durch Steine haben. Der Grund für diesen modifizierten Stickstoffstoffwechsel ist eine Mutation in einem Gen; alle Dalmatiner tragen diese Mutation homozygot. Das verantwortliche Gen (SLC2A9) wurde identifiziert und ein genetischer Test entwickelt.
LUA Dalmatiner: Da die Mutation bei allen Dalmatinern homozygot vorliegt, war es nicht möglich, die Hyperurikosurie durch Zucht innerhalb der Rasse zu korrigieren. Eine eng verwandte Rasse (Pointer) wurde daher einmal gekreuzt und dann mit reinrassigen Dalmatinern weitergezüchtet. Diese „LUA Dalmatiner“ haben einen normalen Harnsäurestoffwechsel, zeigen jedoch in der Regel eine etwas schlechtere Pigmentierung. Das Zuchtprojekt begann in den USA Anfang der 70er Jahre, kam dann um 2010 nach England und von dort nach Deutschland, Finnland und vielen anderen Ländern. Da LUA Dalmatiner vollständig anerkannte Abstammungsnachweise haben, sollten sie in den Vereinen anerkannt und als Zuchtprojekt geführt werden (siehe unten).
Neben den beiden allgemeinen (rassenweiten) genetischen Risiken, von denen die Rede war, gibt es viele individuelle Risiken, die nur eine oder wenige Linien oder nur einige Individuen betreffen. Hier sind Herzkrankheiten (z. B. Mitralklappeninsuffizienz, DCM), Nierenerkrankungen, Kupferspeicherkrankheit, Epilepsie, Hypothyreose, anatomische Schäden, skelettale Schäden, Charakterprobleme und vieles mehr zu nennen. All diese Risiken können sporadisch auftreten und oft in Verbindung mit bestimmten negativen Umwelteinflüssen stehen. Bei einer Häufung innerhalb bestimmter Linien müssen genetische Komponenten bewertet und dies bei der Zucht berücksichtigt werden. Als Faustregel gilt, dass die meisten genetischen Risikofaktoren rezessiv sind. Damit Welpen erkranken, müssen Risikofaktoren von beiden Eltern zusammenkommen. Aus diesem Grund sollte die Vermehrung bekannter „Risikohunde“ vermieden und die Ahnentafeln der Elterntiere entsprechend erforscht werden.
Durchführung von Zuchtprojekten: Zuchtprojekte sollten nur durchgeführt werden, um die Gesundheit zu verbessern. Hierfür sollte es wissenschaftliche Belege geben. Zuchtprojekte aus rein optischen Gründen (z. B. Änderung der Fellfarbe, Haarlänge, Körpergröße usw.) müssen streng abgelehnt werden. Der Dalmatiner ist eine alte und gesunde Rasse, die als solche erhalten bleiben sollte. Extremen in der Zucht sollten um jeden Preis vermieden werden, und die Rasse sollte bewahrt und nicht verändert („verbessert“) werden. Dennoch gibt es individuelle oder allgemeine Gesundheitsrisiken (siehe oben), die bei der Zucht berücksichtigt werden müssen. Durch wissenschaftlichen Fortschritt gibt es immer mehr Testoptionen, sodass viele medizinische oder genetische Risiken ihren Schrecken verloren haben. Zum Beispiel kann die Hörfähigkeit jedes Welpen, insbesondere jedes zur Zucht verwendeten Hundes, mithilfe des BAER-Tests überprüft werden. In Ländern, in denen nur (beidseitig) hörende Hunde gezüchtet werden und blauäugige Hunde von der Zucht ausgeschlossen sind, wurde die Taubheitsrate auf rund 1 % reduziert (gegenüber rund 10 %). Für mehrere genetische Krankheiten stehen nun genetische Tests zur Verfügung, sodass Träger bestimmter Krankheiten nicht mehr von der Zucht ausgeschlossen werden müssen: Sie können unter bestimmten Umständen eingesetzt werden (gepaart mit Nicht-Trägern), und die genetische Vielfalt kann erhalten bleiben. In früheren Zeiten war es nicht möglich, Träger bestimmter Krankheiten zu identifizieren, sodass ganze Würfe oder sogar ganze Linien von der Zucht ausgeschlossen wurden, wenn sie potenzielle Träger waren. Folgendes gilt hier: Wenn ein Hund ein Träger ist (das Risiko dafür findet sich im Stammbaum und kann durch genetische Tests überprüft werden), kann der Träger in der Zucht eingesetzt und mit einem Nicht-Träger gepaart werden. Alle Welpen werden dann einem genetischen Test unterzogen.
Im Fall von Zuchtprojekten muss unterschieden werden, ob diese mit dem geltenden Rassestandard vereinbar sind oder ob sie den Standard in einzelnen Punkten verletzen würden. Projekte, die im Einklang mit den jeweiligen Standards stehen, können ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Dennoch sollte beachtet werden, dass das Projekt vom Verein durchgeführt, wissenschaftlich überwacht und nur eine Minderheit der Züchter/Zuchttiere daran teilnehmen sollte. Alle Nachkommen eines Zuchtprojekts sollten registriert und erfasst werden (z. B. durch Markierung der Registriernummer). Das Zuchtprojekt sollte dokumentiert und statistisch erfasst werden. Zuchtprojekte sollten auf wissenschaftlicher Basis von den Zuchtverbänden in Absprache mit ihren Mitgliedern erarbeitet, genehmigt und durchgeführt werden. Es sollte bedacht werden, dass es in der Regel Befürworter und Gegner von Zuchtprojekten gibt. Nach dem Austausch von Argumenten und umfangreicher Diskussion sollte demokratisch darüber entschieden werden, ob das Projekt durchgeführt wird.
Wenn das Zuchtprojekt von einzelnen Punkten des Rassestandards abweicht, kann und sollte dies durchgeführt werden, sofern klare gesundheitliche Vorteile zu erwarten sind. Die Dachverbände (z. B. FCI, KC, AKC, CKC) fördern die Durchführung von Projekten, die die Gesundheit der Rasse verbessern. Bitte beachten Sie: Kreuzungen zur Verbesserung der Gesundheit sollten, wenn möglich, innerhalb der Rasse durchgeführt werden. Ist dies nicht möglich (z. B. wenn 100 % der Rasse von einem Defekt betroffen sind), sollte eine möglichst ähnliche Varietät oder eine eng verwandte Rasse gekreuzt werden. Alle Nachkommen müssen markiert und mit einem geeigneten Test überprüft werden (z. B. genetischer Test). Das Projekt sollte wissenschaftlich erfasst werden, nur in Zusammenarbeit mit den Vereinen/Verbänden durchgeführt werden, alle Nachkommen und der Erfolg des Projekts sollten erfasst werden. Es ist wichtig, dass alle Projekte für alle Züchter sichtbar sind, damit jeder Züchter Einblick in die Zuchtprojekte haben kann. Nach vier Generationen gelten Tiere aus Rückkreuzungsprojekten als reinrassig und erhalten uneingeschränkte Abstammungsnachweise von ihrem Dachverband. In einigen Ländern werden Zuchtprojekte an Dalmatinern durchgeführt, entweder „Platten-Zuchtprojekte“ (Zucht von Hunden mit Platten) oder LUA-Zucht. Die ausführenden Vereine sollten sicherstellen, dass alle Nachkommen der Projekte entsprechend markiert werden.
Im Fall der „Plattenzucht“ empfehlen wir, dem Registrierungsnummer den Buchstaben P hinzuzufügen, bei LUA-Zucht den Buchstaben L. Bei der Plattenzucht sollten die nächsten 3-5 Generationen statistisch hinsichtlich Taubheit erfasst werden.
Alle Nachkommen des LUA-Projekts sollten konsequent gekennzeichnet werden. Eine Bestandsaufnahme sollte nach 10 Generationen erfolgen. Die Zucht ist eine sehr komplexe Aufgabe.
Es ist absolut unerlässlich, sich nicht nur für ein einzelnes Merkmal (z. B. Vorhandensein/Abwesenheit eines Gens oder anderer einzelner Merkmale) zu entscheiden; jeder Hund muss immer in seiner Gesamtheit hinsichtlich Gesundheit, Anatomie, Charakter und Aussehen bewertet werden.
Die Zucht für einzelne Merkmale würde zu genetischer Verarmung und Vernachlässigung aller anderen Merkmale führen, was zu Übertreibungen und neuen Problemen in zukünftigen Generationen führen könnte.
Jeder Züchter muss sich darüber im Klaren sein, dass selbst die am besten durchdachte Verpaarung Risiken birgt. Die Gesundheit kann niemals im Voraus garantiert werden. Darüber hinaus ist jeder Züchter verpflichtet, die gesamte Rasse zu erhalten, daher müssen auch populationsspezifische Überlegungen berücksichtigt werden.
Die Erhaltung der Rasse, die Bewahrung der genetischen Vielfalt und die Erhaltung/Verbesserung der Gesundheit sind internationale Aufgaben, die mehrere Generationen vorausschauendes Denken erfordern. Der „perfekte“ Dalmatiner existiert nicht und wird es nie geben. Züchter (und Rüdenbesitzer) entscheiden über die Verpaarungspartner. Beide sind für die nächste Generation(en) verantwortlich. Zucht bedeutet nicht nur, niedliche Welpen zu produzieren, sie acht Wochen lang zu knuddeln und zu füttern und sie an glückliche Familien zu verkaufen. Züchter sind für ihre Nachkommen und alle guten und schlechten Dinge verantwortlich, die während des ganzen Lebens eines Hundes auftreten können, und für zukünftige Nachkommen dieses Hundes. Das Ignorieren bekannter Risiken kann viel Leid, Schmerz und Unglück für den betroffenen Hund, aber auch für diese Familie bringen. Viele Krankheiten treten auf, wenn der Hund ein bestimmtes Alter erreicht hat (z. B. Herz- oder Knochenprobleme), sodass die betroffenen Hunde bereits für die Zucht verwendet worden sein könnten. In diesem Fall könnte auch die nächste Generation betroffen sein. Dies bedeutet, dass am Ende des Tages ein Züchter nicht nur für seine Würfe verantwortlich ist, sondern auch für alle beteiligten Familien, die zukünftige Nachkommenschaft und somit die ganze Rasse.
Es ist von großem Vorteil, die Zucht international zu vernetzen und davon zu profitieren.
Eine internationale Standardisierung sollte stattfinden, insbesondere im Hinblick auf Zuchtanforderungen, Untersuchungen und Datenbanken, um von den Unterschieden in Ansichten, Mentalitäten und Methoden verschiedener Länder und Züchter zu profitieren.
Glossar
Linienzucht, Outcross, COI:
Der COI ist ein Instrument zur Berechnung der Verwandtschaft zweier Hunde. Dabei werden in der Regel die letzten 5-6 Generationen berücksichtigt. Der COI hängt davon ab, wie viele Vorfahren die beiden Hunde gemeinsam haben und in welcher Generation die gemeinsamen Vorfahren auftreten. Linienzucht ist die Paarung von Hunden, die (mehr oder weniger) verwandt sind, sodass diese Kombination ein höherer COI als der durchschnittliche Wert der Rasse aufweist. Dies dient dazu, bestimmte Merkmale zu stabilisieren und Linien aufzubauen. Linienzucht/Inzucht sollte nicht mit Inzestzucht verwechselt werden. In diesem Fall würden eng verwandte Tiere gepaart, z. B. Vater-Tochter. Bei Auskreuzungen werden hingegen zwei Tiere, die so wenig wie möglich miteinander verwandt sind, gepaart, aber beide von ihnen wurden linien- oder inzuchtgezüchtet. Diese Technik dient dazu, „frisches Blut“ in eine Linie einzuführen, und sollte nicht zu oft angewendet werden. Andernfalls würden die Linien verloren gehen, und alle Hunde hätten nach wenigen Generationen mehr oder weniger denselben gemischten Stammbaum.
Dominat/Rezessiv:
Hunde haben einen doppelten Satz von Chromosomen. Das bedeutet, dass jedes Gen in zwei Kopien vorliegt (die mütterliche und die väterliche Version). Beide Kopien können identisch sein (homozygot) oder leicht unterschiedlich (heterozygot). Manchmal können mutierte Versionen Krankheiten oder andere negative Merkmale verursachen. Mutationen können eine oder beide Kopien des Gens betreffen. Wenn eine Kopie einer Version ausreicht, um ein Merkmal zu zeigen, wird dies als dominant bezeichnet. Wenn zwei Kopien erforderlich sind, um das Merkmal zu zeigen, wird dies als rezessiv bezeichnet. Zum Beispiel ist Schwarz dominant, während Braun rezessiv ist: Ein Hund, der die Versionen Schwarz/Schwarz oder Schwarz/Braun trägt, wird schwarze Tupfen haben, während nur Hunde mit den Versionen Braun/Braun braune Tipfen haben werden. Schwarz ist dominant, Braun ist rezessiv.
Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren unter: president@wafdal.org
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